Die Anforderungen im Bereich der Stanztechnik und des Feinschneidens sind enorm hoch. Dies führt unmittelbar dazu, dass stetige Weiterentwicklungen notwendig sind, um den Markt- und Kundenbedürfnissen gerecht zu werden.
Wir möchten Ihnen gemeinsam mit anderen Experten aus der Branche einen Einblick in die Verarbeitung hochfester Werkstoffe und die Umformung geben und aufzeigen, welche Möglichkeiten und Chancen bereits heute bestehen.
Treten Sie mit uns in den Dialog und wappnen Sie sich trotz der aktuellen Situation für die Zukunft.
Blechteile und Blechkonstruktionen bieten Vorteile gegenüber alternativen Fertigungsverfahren. Das Stanzen von
Blechen ist eines der wichtigsten Metallverarbeitungsverfahren. Das Stanzen hat seit vielen Jahren seine Tauglichkeit
als formgebendes Trennverfahren zur Herstellung von Serienteilen bewiesen. Mit den entsprechenden Pressen lassen
sich heute dünne und dicke Bleche gleichermaßen mit großer Geschwindigkeit stanzen. Immer leistungsfähigere
Maschinen und Automaten sind hoch produktiv. Beim sogenannten Schnittschlag reißt das Material an den Kanten
ungewollt mehr Material mit und die untere Kante franst aus. Bei hohen Anforderungen müssen die Teile nachbearbeitet
werden.
Diese Nachbearbeitung entfällt, wenn die Blechteile feingeschnitten werden. Mit dem in den 50er Jahren in der Schweiz
entwickelten Feinschneiden kam ein langsameres Verfahren, das alle Schnittflächen mit einem Glattschnitt, der höchste
Anforderungen erfüllt, versieht. Eine Nachbearbeitung entfällt. Umformprozesse können kombiniert werden.
Feinschneiden bietet im Vergleich zum Stanzen und auch gegenüber Drehen und Fräsen wesentliche Vorteile. Das
Blech wird vor und während des Schneidvorgangs festgepresst. Es wird ein Spannungszustand induziert, der sich
möglichst im Druckspannungsbereich befindet. Das Feinschneiden benötigt eine dreifach wirkende Presse, die sich
durch eine besonders hohe Führungsgenauigkeit des Stößels und einen steifen Pressenrahmen auszeichnet. Das
Werkstückmaterial verformt sich plastisch, bis der Stempel vollständig durch das Blech hindurchgefahren ist – es ergibt
sich kein plötzlicher Abriss des Materials. Diese abrissfreien Schnittflächen können ohne weitere Nachbearbeitung als
Funktionsflächen eingesetzt werden.
Die Kombination Feinschneiden/Umformen eröffnet Möglichkeiten für kreative und alternative Lösungen mit
Produktivitäts-, Kosten- und Wettbewerbsvorteilen. Werkzeuge beeinflussen durch Teilequalität, Zykluszeiten,
Wartungs- und Reparaturzyklen, Zuverlässigkeit und Werkzeugkosten die Effektivität der Fertigungssysteme.
Wettbewerbsvorteile durch Automatisierung und Kostenführerschaft bei Stanzteilen, Werkzeugen und Maschinen sind
unzureichend. Profitable Differenzierung im Produktentwicklungsprozess und Einsatz neuer Fertigungstechnologien
versprechen mehr Erfolg. Die fertigungsgerechte Bauteilkonstruktion ist Basis wirtschaftlicher Fertigung und der
Erreichung der Qualitätsvorgaben.
Das Seminar gibt einen Überblick über die Möglichkeiten und die optimale Anwendung von Stanzen und Feinschneiden.
Fortschrittliche Verfahren und Anwendungsbeispiele für Teilegestaltung, Werkstoffwahl und Prozessgestaltung werden
vorgestellt.
Ausgehend von Kundenanfragen wird aufgezeigt, ob Normalstanzen oder Feinschneiden mehr Vorteile bezüglich
Qualität und Kosten bietet. Schnitteinsätze und Stempel aus Hartmetall benötigen beim Stanzen (mit geringeren
Materialstärken) eine absolut reproduzierbare Schnittkantenpräparation. Das erhöht die Standzeit zwischen 30 % bis
200 %. Beim Feinschneiden mit großen Materialdicken sind die PM-Stähle der Stempel und Schneidplatten stark
beansprucht. Beste Standzeiten werden nur mit entsprechender Kantenpräparation und anschließend aufgebrachter Beschichtung erreicht. Mögliche Werkzeugkonzepte werden dargestellt.
Fach- und Führungskräfte aus Entwicklung, Konstruktion, Werkzeugkonstruktion, Arbeitsvorbereitung, Werkzeugbau und
Produktion
Dienstag, 29. September 2020
9:00 bis 12:00 und 13:00 bis 18:00 Uhr
Mittwoch, 30. September 2020
8:00 bis 12:00 und 13:00 bis 16:30 Uhr
Die Seminarteilnahme beinhaltet Verpflegung und ausführliche Seminarunterlagen. Die Kosten betragen pro Teilnehmer
1150,00 EUR (MwSt.-frei), inklusive aller Extras.
Heike Baier
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Telefax +49 711 34008-27
Technische Akademie Esslingen e.V.
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